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Workshop mit der Poetin Safiye Can

„Lest Gedichte“ steht auf den lila Stickern der Poetin Safiye Can. Sie liegen neben jeweils zwei Ausgaben der Gedichtbände „Kinder der verlorenen Gesellschaft“ und „Poesie und Pandemie“ der Dichterin auf einem Tisch in einem Klassenraum in Obergeschoss des C-Traktes. Dort nehmen wir, Schülerinnen und Schüler aus der 9c, 10a und 10c am 25. und 26. Januar 2023 an der Schreibwerkstatt „Dichter-Club“ Teil.

Gedichte lesen wir innerhalb der zwei Tage allerdings nur wenig. Stattdessen trägt uns Safiye Can zunächst einige ihrer Gedichte vor. Sie handeln von politischen Themen wie zum Beispiel Frauenrechten, aber auch von Liebe. Dann gibt es eine Fragerunde, in der sie uns alles über sich und ihre Arbeit erzählt, was wir wissen möchten.

Sie ist 45 Jahre alt, lebt in Offenbach am Main, arbeitet als Poetin und Autorin und übersetzt Texte und Gedichte aus dem Türkischen ins Deutsche und umgekehrt. Außerdem gibt sie Schreibworkshops, wie den an unserer Schule. Wir erfahren, wie lange sie zum Gedichteschreiben braucht und wie es ihre Gedichte in ein gedrucktes Buch schaffen.

Anschließend beginnen wir damit, unsere eigenen Gedichte zu erstellen. Die Mehrheit von uns entscheidet sich für das Arbeiten mit einer der vielen Zeitschriften, die wir im Vorfeld gemeinsam gesammelt haben. Als erstes schneiden wir sämtliche Wörter, die uns aufgrund ihrer Bedeutung, ihrer Farbe oder ihres Aussehens wichtig, interessant oder faszinierend erscheinen, aus. Dann sortieren wir die Wörter und fangen an zu dichten. Eine konkrete thematische Vorgabe haben wir nicht, die einzige Bedingung ist, dass alle verwendeten Wörter aus einer Zeitschrift stammen sollen. Diejenigen, die nicht mit Zeitungen arbeiten wollen, schreiben ihre eigenen Gedichte. Safiye Can geht währenddessen von Tisch zu Tisch, beantwortet Fragen und gibt uns hilfreiche Tipps. Nach einer 30- minütigen Mittagspause fangen die Ersten an, ihre Endergebnisse mit der Dichterin zu besprechen und sie anschließend auf farbigen Karton zu kleben. Währenddessen arbeiten die anderen weiter an ihren Gedichten, einige fangen sogar schon ein zweites an, oder lesen in den Gedichtbänden. Nach dem offiziellen Ende um 14.30 Uhr sind die meisten noch so vertieft in ihre Arbeit, dass sie noch gar nicht aufhören wollen. Angefangene Projekte werden mit unbenutzten Zeitungen abgedeckt, an die Tür wird ein Zettel geklebt, mit der Bitte, den Raum nicht zu putzen und schon ist der erste Teil des Workshops vorbei.

Foto: C. Reiff

Am nächsten Vormittag arbeiten wir in der Schreibwerkstatt an unseren Projekten weiter. Um 12 Uhr kommen eine Fotografin und zwei Vertreterinnen der VGH- und der Sparkassen-Stiftung, die den Workshop freundlicherweise ermöglicht haben, herein. Sie stellen sich und ihre Arbeit kurz vor und schauen sich anschließend unsere Gedichte an, während wir weiterarbeiten und dabei fotogarfiert werden. Gegen 13.30 Uhr machen wir eine freiwillige Vorstellung unserer Werke. Alle Gedichte sind sehr unterschiedlich und individuell gestaltet und beschäftig en sich mit einer Vielzahl von Themen. Sie reichen von Umwelt- und Tierschutz sowie Politik, über das Reisen bis hin zu sehr persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Die Vorstellung bildet einen sehr gelungenen Abschluss der Schreibwerkstatt und wir alle gehen mit dem Gefühl nach Hause, nicht nur etwas gelernt, sondern auch etwas Eigenes geschaffen zu haben.

Unsere Gedichte sind seit dem 9. Februar in der Glasvitrine vor dem Lehrerzimmer im Erdgeschoss des B-Traktes ausgestellt und je zwei der Gedichtbände von Safiye Can können in unserer Schulbibliothek ausgeliehen werden.

Wir danken dem Bödeker-Kreis, der VGH- und der Sparkassenstiftung für die freundliche Vermittlung und Unterstützung der tollen Veranstaltung.

Sophie G.

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