Die Digitalisierung ist im 21. Jahrhundert eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft im Allgemeinen und des Bildungsbereichs im Besonderen. Im schulischen Kontext bedeutet die Digitalisierung jedoch nicht, dass in Zukunft alles Etablierte durch digitale Korrelate ersetzt werden sollte. Erfahrungen mit der realen Welt sind wichtig: Schülerinnen und Schüler sollten auch weiterhin Experimente durchführen, Rollenspiele einstudieren und mit Instrumenten musizieren etc.
Der klassische Unterricht darf also nicht einfach nur ersetzt werden, digitale Medien sollten vielmehr dort begründet eingesetzt werden, wo durch sie ein sachgerechter Mehrwert entsteht. Eine der größten Stärken der Digitalisierung ist z. B. die Möglichkeit der Zusammenarbeit: Kooperationsformen, die vorher nicht möglich waren, sollten unterstützt und genutzt werden.
Die zentrale Frage, die sich stellt, ist, bei welchen Aspekten die Schülerinnen und Schülern unterstützt und gebildet werden sollten, damit sie zu mündigen Bürgern einer digitalen Gesellschaft werden und ihre Bürgerrechte auch in dieser Hinsicht schützen können. Sich auf die Bedienung von Hardware und Software zu beschränken, kann nicht die Lösung sein. Medienbildung umfasst im Sinne des Orientierungsrahmen Medienbildung daher sechs Kompetenzbereiche, die den SuS
vermittelt werden müssen:
- Recherchieren, Erheben, Verarbeiten und Sichern
- Kommunizieren und Kooperieren
- Produzieren und Präsentieren
- Schützen und sicher Agieren
- Problemlösen und Handeln
- Analysieren, Kontextualisieren und Reflektieren
Diese Kompetenzbereiche werden an der Leibnizschule sowohl fachintegrativ als auch exklusiv im Medienkundeunterricht in den Jahrgangsstufen 6 und 8 vermittelt. Der angestrebte Informatikunterricht fördert darüber hinaus entsprechende Spezialkenntnisse. Zudem soll bevorzugt Open Source Software eingesetzt werden und die Digitalisierung des Unterrichts sowie der Schule unter Aspekten der Nachhaltigkeit gestaltet werden.
Damit die kompetenzorientierte Medienbildung gelingen kann, muss sichergestellt sein, dass die Schule über die dafür benötigte Ausstattung verfügt und dass das Kollegium entsprechend qualifiziert wird. Daher sind das Ausstattungs- und Fortbildungskonzept essentielle Bestandteile unseres Medienbildungskonzeptes, das gerade bearbeitet wird.
Christian Reiff, Tobias Remberg, Thomas Freihorst, Mitglieder der Arbeitsgruppe digitale Entwicklung