
„Der Weg“ – Leibniz goes Gartentheater
Anlässlich des 350. Jubiläums der Herrnhäuser Gärten führten Schülerinnen und Schüler des WN-Kurses des 10. Jahrgangs unweit der großen Fontäne ein Stück auf, das viele der zahlreichen Besucher aufhorchen ließ: Hier ging es zunächst nicht um eine heile Festtagswelt, sondern eine von Zwietracht, Hader und Trägheit geprägte Welt, in der sich Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen orientierungslos und kommunikationsunfähig präsentierten. Erst die per Handy herbeigerufene Weise (Leibniz als Frau war überfällig) erinnerte an das, was uns Leibnizern ohnehin klar ist: Es liegt an uns! Neben dem Talent zum Destruktiven könne die aus dem Tritt gekommene Welt durchaus das allgemein Gute mit dem Individuellen in Einklang bringen: „Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen, zur höheren Vollkommenheit der Welt beizutragen und nicht derselben mutwillig im Wege zu stehen (…). Ihr habt das Recht und die Pflicht, gegen die ‚Verdumpfung‘ der Welt, die mir hier gerade präsentiert wurde, anzugehen.“ Am Ende wird alles gut. Die vielen Fragezeichen weichen sehr klaren Ausrufezeichen. Überzeugt von der neuen Gangart und der Möglichkeit eines neuen Zieles fielen sich die anfangs noch zerstrittenen Akteure schließlich in die Arme und liefen vergnügt auf die Fontäne zu, die sich per Fernabsprache mit dem Fontänenmeister zur wahren Größe erhob.
Matthias Behne
