Skip to content

Leibnizer erfolgreich beim 1. Hannoverschen Mathematikturnier

oder: Was hat mein Frühstück mit Mathematik zu tun?

Was esse ich heute zum Frühstück? Was soll ich studieren? Welchen Kandidaten bzw. welche Partei soll ich wählen? Unser Leben ist geprägt von Entscheidungen und wir treffen bis zu 35.000 Entscheidungen pro Tag. Doch was hat das mit Mathematik zu tun? Und was bedeutet Gerrymandering?

Damit haben sich am 22.9.2023 die Teilnehmer*innen des 1. Hannoverschen Mathematikturniers im Lichthof der Leibniz Universität Hannover auseinandergesetzt. Robert (10c), Robin (11c), Luis, Tilo und Raphael (alle 13) hatten Lust auf diesen Wettbewerb und vertraten damit auch die Leibnizschule. Aus ganz Niedersachsen sind insgesamt 38 Teams zu diesem Turnier angereist, das in der Form schon seit einiger Zeit auch in den Niederlanden und Bonn durchgeführt wird und sich an mathematische Talente aus der Oberstufe richtet.

Das Turnier besteht aus zwei Teilen: dem „Sum of us“ am Vormittag und der Staffel am Nachmittag. In beiden Teilen können die Teams jeweils 500 Punkte erreichen. Die Siegerteams werden durch die Summe der Punkte aus Vormittags- und Nachmittagswettbewerb ermittelt. Beim Teil „Sum of us“ geht es darum, Aufgaben als Team strategisch zu lösen. Thema in diesem Jahr waren „Wahlen“, zu dem die Veranstalter*innen vorab Vorbereitungsmaterial zur Verfügung gestellt haben. Hierin wurden Vor- und Nachteile vom Mehrheitsverfahren, paarweisen Mehrheitsverfahren, Borda-Verfahren und der intergrierten Stichwahl abgewogen. Die Leibnizer vertieften sich als Team einen ganzen Nachmittag in dieses Material, um es zu durchdringen und sich bestmöglich auf den Wettbewerb vorzubereiten.

Im zweiten Teil, der Staffel, arbeitet sich jedes Team innerhalb einer Zeitvorgabe von 60 Minuten durch möglichst viele von 20 innermathematischen Aufgaben. Jedes Team startet mit der 1. Aufgabe und findet im besten Fall die richtige Lösung. Erst dann erhält das Team die 2. Aufgabe und wenn diese gelöst wurde die 3. Aufgabe usw. Doch was, wenn die Lösung einer Aufgabe nicht in Sicht ist? Dann muss die Gruppe gemeinschaftlich entscheiden, ob die Aufgabe aufgegeben werden soll. Die Punkte sind dann verloren, denn es darf auch später nicht mehr an der Lösung gearbeitet werden. Wie war das noch einmal mit den Entscheidungen? Und ganz nebenbei wird der (Zeit-) Druck noch ein wenig erhöht, indem die erreichten Punkte der Staffel in Echtzeit auf eine große Leinwand projiziert werden. Jedes Team sieht also direkt, wie viele Punkte es selbst und alle anderen jeweils schon erreicht haben.

So wussten auch die Leibnizer, dass sie im 2. Teil gut dabei waren, da sie sich die ganze Zeit in den Top 10 bewegten und am Ende mit einem anderen Team den 4. Platz teilten. Doch wofür würde das wohl insgesamt reichen? Da sie aus dem 1. Teil mit einem guten Gefühl gegangen sind, warteten sie nun gespannt auf die Gesamtwertung. Bis zur Siegerehrung brauchte die Jury aber noch etwas Zeit. Diese war für die Teilnehmer*innen kurzweilig, weil Prof. Ospelkaus von der LUH sehr anschaulich über „Quantencomputer mit einzelnen Ionen“ referierte. Mit insgesamt 640 Punkten landeten die Leibnizer nur hinter dem Felix-Klein-Gymnasium Göttingen (750) und dem Neuen Gymnasium aus Oldenburg (651) schließlich auf dem 3. Platz – was für ein hervorragendes Ergebnis. Die Leibnizschule gratuliert Euch herzlich zu diesem tollen Erfolg.

Und nun noch zur Auflösung vom Anfang: Gerrymandering bedeutet, dass Politiker dieWahlbezirksgrenzen neu ziehen, um die Wahlergebnisse zu beeinflussen. Der Begriff setzt sich aus „Gerry“ und „Salamander“ zusammen. 1812 unterzeichnete Elbridge Gerry als Gouverneur von Massachusetts ein Gesetz, in dem die Wahlkreise neu definiert wurden. Das Gesetz begünstigte seine Partei und die Presse stellte fest, dass ein Wahlkreis einem Salamander glich. Ob das Wissen darüber bei der nächsten Entscheidung hilft? Ihr werdet es herausfinden…

Benjamin John

An den Anfang scrollen